Forschungsprojekt Kiara

Der Operationsbericht (OP-Bericht) dokumentiert die Art, den Verlauf, das erreichte Ziel und eventuelle Probleme operativer Eingriffe. Er dient der verständlichen Informationsübermittlung an medizinisch kundige Dritte wie das weiterbehandelnde ärztliche Personal und gewährleistet so die Therapiesicherheit, die Rechenschaftslegung und den Nachweis der Leistungserbringung zur ordnungsgemäßen Abrechnung.

Die vollständige und akkurate Dokumentation einer Operation einschließlich der pflegerischen Maßnahmen stellt für Chirurg:innen einen signifikanten zeitlichen Aufwand dar. Ein KI-basiertes interaktives System zur automatischen Dokumentation kann diese patientenferne Arbeit drastisch reduzieren und zur Verbesserung medizinischer, organisatorischer und administrativer Prozesse beitragen. Die frei werdende Zeit können Chirurg:innen zur Behandlung von Patient:innen nutzen.

Die einem robusten Dokumentationssystem zugrundeliegende KI zur Situationserkennung ist fürderhin ein notwendiger und wesentlicher erster Schritt zur Automatisierung und Optimierung weiterer klinischer Abläufe.

Das geplante KIARA System will hier assistieren und den Prozess deutlich erleichtern, indem möglichst viele berichtsrelevante Informationen der OP über in OP-Lampen verbaute und im Raum verteilte Sensoren erfasst, per KI auswertet und zu einem Bericht zusammenstellt, der nur noch kontrolliert und abgenommen werden muss.

Der Nutzen dieses Systems soll am Beispiel von Eingriffen in der Viszeralchirurgie (Nierentransplantation) und in der Mund-, Kiefer-und Gesichtschirurgie (MKG-Chirurgie, Unterkieferrekonstruktion mit autologem Knochentransplantat) dargestellt werden, um eine möglichst große Spanne und die Besonderheiten chirurgischer Disziplinen abzubilden. Dies umfasst zeitkritische Aspekte (warme Ischämiezeit bei Anastomosierung der Gefäße) und nichttriviale Objekterfassung